Ahnenforschung im
O
ldenburger Münsterland

 

Prof. Dr. Clemens Pagenstert
Die Bauernhöfe im Amte Vechta

 

 

 

Gemeinde Dinklage

 

  I. Bauerschaft Dinklage  
    (Seite 440 im Buch)  
   

Einen großen Teil der Bauerschaft umfaßt das 499 ha große adelige Gut Dinklage. Auch das Dorf Dinklage ist auf dem Boden des Gutes angelegt. Das beweisen die Grundheuer, Burgdienste, Rauchhühner und sonstige Abgaben, die von vielen Häusern des Dorfes an die Burg entrichtet werden mußten, ferner die ältesten Lehnbriefe, worin es heißt: ere wonige to Dynglage mit erer Tobehorige unde Kempe unde Garden, de in dem Dorpe unde um dat Dorpe belegen  sind unde de Briggen, de uppe den Kempen unde Garden sittet. Die Gegend südlich vom Dorfe heißt: Auf der Hörst, nördlich vom Dorfe Hinterm Stege, nordöstlich Bei der Wiek. Die Dinklager Mark (113 ha) ist 1879 geteilt worden. 1905 waren 205 Wohnhäuser, 361 Haushalte, 1.988 Einwohner vorhanden (1839: 1.417 Einwohner). Münstersche Halberben waren Middelbeck, Bockhorst und Böckmann, münstersche Pferdekotten Brun Kenkel und Johann Kenkel. In oldenburgischer Zeit wurden Vollerben Middelbeck und Bockhorst, Erbe Böckmann. Der Kotten Schlaphorst wurde ½ Erbe, Brun Kenkel und Johann Kenkel Erben.

 
       
  1. Middelbeck  
   

66 ha groß. 1471 Hermanns erve ton Middelbeke, 1545 Hermann Middelbeck. Eigenhörig an Burg Dinklage. Monatschatz 3 Taler 7 Schilling. Vhst. 1545: 9 Pferde, 4 Ochsen, 10 Kühe, 16 Rinder, 27 Schweine, 6 Schafe; 1618: 11 Pferde, 7 Kühe, 13 Rinder, 19 Schweine, 35 Schafe; 1669: 6 Pferde, 5 Kühe, 11 Rinder, 8 Schweine. 1545: 6 Malter Einsaat.

 
       
  2. Bockhorst  
   

Bes. von Galen, 73 ha groß. 1545 und 1568 Hermann Bockhorst. 1545 gutsherrenfrei. Monatschatz 3 Taler. 1882 war Bahlmann Besitzer, seit 1883 Graf von Galen. Vhst. 1545: 9 Pferde, 14 Kühe, 14 Rinder, 18 Schweine; 1618: 11 Pferde, 11 Kühe, 11 Rinder, 21 Schweine; 1669: 4 Pferde, 3 Kühe, 8 Rinder, 1 Schwein. 1545: 3 ½ Malter Einsaat.

 
       
  3. Böckmann  
   

Bes. von Galen, 41 ha groß. 1545 Wille tor boken, 1568 Johann tor Boken, 1618 Hermann Bockmann. Eigenhörig an Burg Dinklage, freigekauft am 24. April 1845 mit 2.000 Talern. Monatschatz in münsterscher Zeit 2 Taler und 10 Schilling 8 Pfennig. 1874 wurde die Stelle von dem Grafen von Galen gekauft. Ein Kotten kl. Böken (22 ha) ging ebenfalls durch Kauf in den Besitz des Grafen von Galen über. Vhst. 1545: 8 Pferde, 8 Kühe, 9 Rinder, 18 Schweine: 1618: 7 Pferde, 7 Kühe, 7 Rinder, 11 Schweine, 10 Schafe; 1669: 5 Pferde, 2 Kühe, 4 Rinder, 4 Schweine. 1545: 3 ½ Malter Einsaat.

 
       
   

D i e  K ö t t e r e i e n

 
  1. Schlaphorst  
   

jetzt Blömer, 30 ha groß. 1545 Werneke Schlaphorst, 1568 und 1618 Hermann Slaephorst. Eigenhörig an Burg Dinklage (1557 an Diederich von Dinklage auf der Diederichsburg). Letzter Gewinn 1842. Monatschatz in münsterscher Zeit 1 Taler 3 Schilling 6 Pfennig. Vhst. 1545: 8 Pferde, 8 Kühe, 10 Rinder, 18 Schweine; 1618: 8 Pferde, 9 Kühe, 11 Rinder, 18 Schafe (Heuerm. 2 Pferde, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine); 1669: 4 Pferde, 3 Rinder, 4 Schweine. 1545: 3 Malter Einsaat.

 
       
  2. Brun Kenkel  
   

jetzt Staggenborg. 21 ha groß. 1545 Rolf Kenkel, 1568 Mette Kenkel. Gutsherrenfrei. Monatschatz 1 Taler 21 Schilling. Vhst. 1545: 8 Pferde, 4 Ochsen, 12 Kühe, 17 Rinder, 21 Schweine; 1618: 7 Pferde, 5 Kühe, 10 Rinder, 5 Schweine, 13 Schafe. 1669: 2 Pferde, 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine. 1545: 5 Malter Einsaat.

 
       
  3. Johann Kenkel (Pulsfort)  
   

jetzt Heckmann, 20 ha groß. 1545 Johann Kenkel, 1618 der alte Johann Kenkel, 1656 Jacob Kenkel. Monatschatz 1 Taler 21 Schilling. Vhst. 1545: 7 Pferde, 2 Ochsen, 8 Kühe, 9 Rinder, 14 Schweine, 3 Schafe; 1618: 10 Pferde, 8 Kühe, 9 Rinder, 15 Schweine, 23 Schafe. 1669: 3 Pferde, 4 Kühe, 7 Rinder, 2 Schweine. 1545: 16 Sch. Einsaat. - Den 22. Nov. 1361 verkaufte vor dem Richter Friedrich von Dinklage, des alten Hugo Sohn, der Vestruper Pastor Johann Pade die Papenwisch oder Pagenstertswich in Bahlen mit allem Zubehör und der Horst, welche am Ende liegt bei Pagenstertskulen, für 8 ½ Mark osn. an Hermann Kenkelen. Später finden wir in dem Besitz des anderen Teils (6 Sch. S.) Johann Kenkel. 1841 gingen beide Teile durch Kauf für 320 Taler in den Besitz des Zellers Wulfert auf Wernke zum Bahlen über. 1361 scheinen demnach die beiden Kenkeln Kotten noch ein Ganzes gebildet zu haben.

 
       
  4. Lüninghake  
   

jetzt Meyer, 11 ha groß. 1568 Hille Thor Luninghaken, 1618 Dirich Luninghake. Gutsherrenfrei. Monatschatz 18 Schilling. Am Amth. 45 Gr. Dienstgeld, 9 Gr. Knechtegeld am Hause Dinklage. Dem Küster 1 Gänsebrust und 12 Eier. Besitzer durch Kauf 1894 Meyer. Vhst. 1618: 5 Pferde, 4 Kühe, 3 Rinder, 8 Schweine, 2 Schafe; 1669: 2 Pferde, 3 Kühe, 2 Rinder, 4 Schweine.

 
       
  5. Sandmann  
   

jetzt Heckmann, 34 ha groß. 1545 Hermann thon Sande, 1568 Berend thon Sande, 1618 Werneke Sandmann. Monatschatz 1 Taler 21 Schilling. Vhst. 1545: 4 Pferde, 2 Ochsen, 4 Kühe, 6 Rinder, 9  Schweine; 1618: 6 Pferde, 6 Kühe, 5 Rinder, 7 Schweine; 1669: 3 Pferde, 3 Kühe, 3 Rinder, 1 Schwein. 1545: 18 Scheffel Einsaat.

 
       
  6. große Pepersack  
   

auf der Hörst, Bes. von Galen. 17 ha groß. 1618 und 1669 Werneke Pepersack. Monatschatz 1 Taler 14 Schilling. Vhst. 1618: 7 Pferde, 7 Kühe, 11 Rinder, 16 Schweine; 1669: 2 Pferde, 3 Kühe, 3 Rinder, 1 Schwein.

 
       
  7. kleine Pepersack  
   

jetzt Tierarzt Meyer, 4 ha groß. 1618: Johann Pepersack, 1680 lütke Pepersack. Monatschatz 4 Schiling 6 Pfennig. 1830 wurde der Kotten an Joh. Heinr. Diekmann übertragen. Vhst. 1618: 2 Kühe, 2 Rinder, 4 Schweine; 1669: 1 Pferd, 1 Kuh, 1 Rind.

 
  8. †† Stuke  
   

auf der Hörst. 1618 und 1656 Gerd Stuke, weinkaufspflichtig an Burg Dinklage. 1830 wurde der Kotten in 2 Teile geteilt. Der eine Teile (11 ha) ist in den Besitz des Grafen von Galen übergegangen, der andere Teil (5 ha) ist 1906 zerstückt. Monatschatz in münsterscher Zeit 6 Schilling. Vhst. 1618: 3 Pferde, 4 Kühe, 4 Rinder, 2 Schweine, 12 Schafe; 1669: 1 Pferd, 1 Kuh, 1 Rind.

 
       
  9. †† Schütte  
   

zerstückt. 1618 Roleff Schütte. 1833 im Konkurs von Horstmann für 2.015 Taler gekauft. Das Wohnahaus besitzt Aukt. Bahlmann. Vhst. 1618: 2 Pferde, 5 Kühe, 6 Schweine.

 
       
  10. Burwinkel  
   

s. Ewers auf der Hörst, 18 ha groß. 1568 Heinrich Burwinkel, 1618 Macken Ewert. Vhst. 1618: 4 Pferde, 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine, 14 Schafe.

 
       
  11. Burhorst  
   

auf der Hörst, 9 ha groß. Monatschatz in münsterscher Zeit 18 Schilling.

 
       
   

Die Häusler in und um Dinklage einzeln aufzuführen, liegt nicht im Plane dieser Arbeit. Wie groß übrigens die Zahl der Ansiedlungen schon im Anfang des 17. Jahrhunderts war, zeigt folgende Übersicht aus dem Jahre 1618: Berend Tecklenborg, Tebe uf der Horst, Johann uf der Horst, Gerd Koldehof, Claes Dinklage, Lübbert Hülskamp, Hinrich Stuke, Hermann Kreienborg, Henrich Morthorst, Gerd Tapperhorn, Johann Hagedorn, Hylke Dwesche, Johann Westendorf, Dirich Schiplage, Gerd Fürschütte, Johann Morthorst, Henrich Ostendorf, Detert Bruningh, Deters Wernke, Wille Schlaphorst, der alte Hermann Rebel, Luers Henrich, Hermann Rebel der Junge, Johann Trentkamp, Lampe Westendorf, Hermann Beckmann, Johann Ruwe, Johann Wichmann, Lübbert Kulemann, Johann Wulf, Henrich zum Bahlen, Hermann Niehues, Boldewin Nienkerken, Toben Henrich, Wilke Averwater, Jasper Averwater, Rolef Schiplage, Gravenhorst, Henr. Brunink, Hermann Schwechmann, Hugo Hesse, Gerd Bramlage, Herm. Moller, Rolef Burwinkel, Henr. Holthaus, Samuel Hönematur, Herm. Kenkel, Henr. Kerkhoff, Herm. Wichmann, Grete Arlinghaus, Henr. Rebell, Herm. Ostendorf, Henr. Meyer, Thoben Hugo, Henr. Barlage, Jürgens Johann, Talke achter dem Stege, Henr. Nienkamp, Dirich achter dem Stege.

 
       
       
    Gemeinde Dinklage  
  I. Bauerschaft Dinklage  
  II. Bauerschaft Langwege I  
  III. Bauerschaft Langwege II  
  IV. Bauerschaft Schwege  
  V. Bauerschaft Bünne  
  VI. Bauerschaft Wulfenau  
  VII. Bauerschaft Höne  
  VIII. Bauerschaft Bahlen  
       

 

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Stand: 06. März 2009