Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: Peter Sieve Interne Nr.: 9544-12

 

 
Abtei Visbek
 
  Die Christianisierung des heutigen Oldenburger Münsterlandes erfolgte bekanntlich von Visbek aus. Die älteste Nachricht darüber datiert aus dem Jahr 819, als Kaiser Ludwig der Fromme dem unter der Leitung des Abtes Castus stehenden Kloster Visbek mit allen zugehörigen Kirchen die Immunität verlieh. Die betreffende Urkunde ist zwar nur in einer Nachzeichnung aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts überliefert, an der Echtheit ihres Textes ist im wesentlichen aber nicht zu zweifeln. Bereits 855 nahm Visbeks Selbständigkeit ihr Ende, als die Missionszelle mit allem Zubehör dem Kloster Corvey geschenkt wurde. Aus den beiden überlieferten Urkundentexten ergeben sich eine Menge Fragen, die schon seit langem die Neugier der Historiker reizen. Nun hat Dr. jur. Bernhard Brockmann aus Vechta in einer Publikation, die bei der Volksbank Visbek kostenlos erhältlich ist, die diesbezügliche Fachliteratur ausgewertet und den derzeitigen Forschungsstand zusammen gefaßt. Besonderes Gewicht legt Brockmann auf die Feststellung, daß in Visbek nicht nur eine Missionszelle, sondern ein Reichskloster mit einem Abt an der Spitze vorhanden gewesen ist. Ausführlich behandelt Brockmanns Schrift auch die Person des Visbeker Abtes Castus, den er am Schluß als den "Apostel des Oldenburger Münsterlandes" bezeichnet.  

 

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Stand: 06. März 2009