Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: G. große Rebel-Diekmann Interne Nr.: 9342-13

 

 
"25 Pfennig Reinverdienst"
Das Reichsarbeitsdienstlager im Goldenstedter Moor eV.
 
  Innerhalb der Aufarbeitung der Geographie und der Geschichte des Goldenstedter Moores durch den Förderverein Goldenstedter Moor e.V. wird in dieser Broschüre das Hauptaugenmerk auf den Zeitraum des Nationalsozialismus gelegt. Der Untertitel "Das RAD-Lager 9/191, Arbeiten und Leben im Goldenstedter Moor 1934-1942" ist auch der Titel der gleichnamigen Ausstellung, die im Naturschutz- und Informationszentrum "Das Haus im Moor" gezeigt wird.  
  Zahlreiche naturräumliche Veränderungen, die heute noch sichtbar sind, wie z. B. in Goldenstedt, Dinklage, Damme oder Ahlhorn (Fischteiche am Blockhaus) sind Arbeitsergebnisse des Reichsarbeitsdienstes. In der Zeit von 1934 bis 1942 bestand das RAD-Lager 9/191 im Goldenstedter Moor ganz im Sinne des gesellschaftlichen Gleichschaltungsprozesses und der Arbeitsbeschaffung arbeiteten hier durchschnittlich 120 Männer; im Alter von 18 bis 25 Jahren, jeweils auf ein halbes Jahr verpflichtet. Sie arbeiteten an der Herrichtung eines Wegenetzes, wie z. B. am Schollendamm und hoben Entwässerungsgräben aus, um das gesteckte Ziel der Aufschließung von 680 ha Moor zu erreichen.  
  Ab 1938 wurde der RAD z.T. für militärisch bestimmte Hilfsdienste eingesetzt, nach Kriegsbeginn zunehmend den Erfordernissen der Kriegführung untergeordnet und als Bautruppe der Wehrmacht eingesetzt.  
  Das von Paula Meyer beschriebene Lagerleben glich schon zu Beginn einer paramilitärischen Ausbildung, doch hat sich keiner der befragten Zeitzeugen negativ über seine halbjährige Arbeitsdienstverpflichtung geäußert. Anhand von Artikeln aus der Oldenburgischen Volkszeitung und Zeitzeugenberichten zeichnet die Autorin die Geschichte des RAD-Lagers 9/191 von den Anfängen bis zu dessen Auflösung nach und trägt somit zur Aufarbeitung eines häufig nur am Rande genannten Themas dieser Zeit bei.  

 

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Stand: 06. März 2009